Montag, 5. November 2007

PRESSEMITTEILUNG zum zweiten Prozesstag, 05.11.2007

- Zweiter Verhandlungstag im Prozess gegen Kieler Antifaschisten

- Soli-Demo am frühen Morgen mit rund 50 TeilnehmerInnen und Dauerkundgebung vorm Gericht

- Prozess erneut vertagt auf Mo., 19.11.07, 9 Uhr Amtsgericht Kiel (Saal 4)

Heute fand vorm Amtsgericht Kiel der zweite Verhandlungstag im Prozess gegen den angeklagten Kieler Antifaschisten statt. Bereits um 8 Uhr morgens versammelten sich auf dem Exerzierplatz gut 50 FrühaufsteherInnen und begleiteten von dort den Angeklagten mit einer kleinen Demonstration zum Amtsgericht, um ihm ihre Solidarität zu bekunden und ihn auch am zweiten Prozesstag nicht allein zulassen.

Auch heute konnten im Gericht alle Plätze des Saal 4 durchgehend mit GenossInnen und FreundInnen des angeklagten Antifas besetzt werden.

Gleichzeitig wurde draußen erneut eine Kundgebung den ganzen Prozessverlauf lang aufrecht erhalten. Über den Tag verteilt nahmen sich über 100 Solidarische ein paar Stunden Zeit und wohnten der Veranstaltung bei.

Nach der Anhörung verschiedener richterlich geladener ZeugInnen, wurde die Verhandlung gegen 14:30 Uhr erneut unterbrochen und ein Fortfahren auf den 19. November um 9 Uhr vertagt. Hier wird dann wieder im Saal 4 des Kieler Amtsgericht der dritte Prozesstag stattfinden.

Sabine Münzer von der Antirepressionsgruppe 1. April kommentierte den Tag kopfschütttelnd: "Heute wurde einmal mehr deutlich, das dieses ganze Ermittlungsverfahren von Anfang an nur der Befriedigung des Schnüffelbedürfnisses von Polizei und Staatsanwaltschaft in der Kieler Antifa-Szene diente und sie nichts gegen den Angeklagten in der Hand haben. Um sich dies endlich einzugestehen, brauchen Ermittlungsbehörden und Justiz nun noch einen Prozesstag. Das stimmt uns natürlich nicht gerade wohlwollender diesem ohnehin skandalösen Theater gegenüber, aber gerade deshalb ist selbstverständlich auch am 19.11. mit einer weiteren öffentlichkeitswirksamen Präsenz von AntifaschistInnen zu rechnen!"

Am 19.10. begann vorm Amtsgericht Kiel der Prozess gegen den angeklagten Antifaschisten, dem gefährliche Körperverletzung an einem stadtbekannten Neonazischläger vorgeworfen wird. Hintergrund ist eine Auseinandersetzung zwischen Antifaschisten und Neonazis vor einem Supermarkt in Kiel-Gaarden am 1. April 2006. Die Anklage wurde seit Bekanntwerden von starkem Protest Kieler AntifaschistInnen begleitet.